Konuya cevap yaz

Geschichten, die grammatische Regeln vermitteln

Vergangenheit


Geschichte vom verträumten Jungen

Johannes Merkel


1.

Robert ist ein verträumter Junge. Immer stellt er sich Sachen vor, die es gar nicht gibt, aber er ist fest davon überzeugt, dass es sie gibt.

"Robert!" ruft zum Beispiel die Mutter. "Kannst du mir eben mal ein Kilo Mehl, eine Packung Nudeln und ein Paket Klopapier aus dem Supermarkt holen?"

Ja warum denn nicht? Robert nickt. Und schon stellt er sich vor, wie er seinen Heißluftfesselballon klarmacht, die Flamme an der Gasflasche entzündet, wie sich sein Ballon mit heißer Luft füllt und langsam in die Luft schwebt. Unter dem Ballon steht Robert im Korb und lenkt den Ballon Richtung Supermarkt.

Schon sieht er unter sich den Parkplatz des Supermarktes, fährt die Flamme herunter und der Ballon beginnt langsam zu sinken. Aber da erfasst ihn doch plötzlich ein Windstoß, wirbelt den Ballon herum, treibt ihn ab und Robert muss die Flamme wieder voll aufdrehen, um dem Hochhaus gegenüber auszuweichen. Da ist nichts zu machen! Die Windverhältnisse gestatten nicht, auf dem Parkplatz zu landen. Also dreht er ab und fliegt nach Hause zurück.


"Robert, wo hast du die Sachen aus dem Supermarkt?"

"Leider war es unmöglich, dort mit dem Fesselballon zu landen! Vor dem Supermarkt herrschten widrige Windverhältnisse, Wirbelwinde und ein heftiger Auftrieb."

"Was hast du dir denn jetzt schon wieder ausgedacht?"

Und was erzählt ihr Robert?

"Ich kletterte in die Passagiergondel", erzählte er. "Ich drehte die Gasflamme hoch. Die heiße Luft stieg in den Ballon und blähte ihn auf. Der Ballon bekam Fahrt. Der Wind stand goldrichtig in Richtung Supermarkt......"

Und was erzählte ihr Robert weiter über seinen phantastischen Flug im Fesselballon?


2.

"Schon gut! Schon gut!" sagt die Mutter. "Dann gehst du jetzt auf deinen beiden Füßen hin, da stören dich weder Wirbelwinde noch Auftrieb. Verstanden!"

Warum denn nicht? Robert nickt. Und schon legt er sich seine Raketenstiefel an, die bei jedem Auftreten einen Rückstoß erzeugen und den Träger in hohem Bogen in die Luft schleudern. Mit jedem Schritt legt er damit locker einen halben Kilometer zurück. In Riesensprüngen nähert er sich dem Supermarkt. Punktgenau landet er vor dem Eingang. Zu dumm, dass sie genau dort so einen dämlichen Stand aufgebaut haben, an dem sie ein Sonderangebot Geschirr verkaufen. Robert landet mitten im Geschirr. Es kracht, scheppert und splittert. Was bleibt ihm da anderes übrig als seine Raketenstiefel gleich wieder zu starten, um in großen Sprüngen nach Hause zurückzukehren?


"Robert, hast du mir die Sachen aus dem Supermarkt mitgebracht?"

"Wie sollte ich? Wenn sie doch genau auf Zielpunkt einen Verkaufstand hinstellen!"

"Was hast du dir denn jetzt schon wieder ausgedacht?"

Und was erzählt ihr Robert diesmal?

"Ich schnallte mir sofort meine Raketenstiefel an, betätigte die Startzündung und schon machte ich einen Satz in Richtung Supermarkt. Als ich in hohem Bogen wieder auf dem Pflaster landete, löste der Aufprall die nächste Zündung aus. Und ich machte den nächsten Sprung......."

Und was erzählte Robert weiter über seine unglaublichen Riesenschritte mit den Raketenstiefeln?


3.

"So, und jetzt zum allerletzten Mal! Du gehst jetzt auf der Stelle zum Supermarkt! Selbst wenn du durch die Abwässerkanäle robben musst!"

Warum denn nicht? Robert nickt. Auf der Stelle macht er seinen Kanalflitzer startklar, ein hypermodernes Einmann-U-Boot, das sich mühelos durch das öffentliche Kanalsystem manövrieren lässt. Mit 180 Sachen schießt er durch den finsteren Hauptkanal. Die langen Finger seiner Bordscheinwerfer tauchen den Kanal in gleißendes Licht. Ratten huschen erschrocken davon.

An dem mit HW 365 gekennzeichnetem Querkanal bremst er sein Gefährt abrupt ab und schiebt sich in die enge Seitenröhre. Sechsundzwanzig Einleitungen weiter hat er sein Ziel erreicht. Er verankert das Gefährt, indem er die Teleskopfüße gegen die Kanalwand ausfährt und damit das Fahrzeug festklemmt. Er öffnet die Ausstiegsluke und hebt von unten den Kanaldeckel aus dem Rahmen. Vorsichtig streckt er den Kopf aus dem Kanal: Goldrichtig! Genau gegenüber liegt der Liefereingang des Supermarkts. Er steigt aus dem Kanal, läuft rasch rüber und holt ein Kilo Mehl, eine Packung Nudeln und ein Paket Klopapier.

Das dauert keine drei Minuten, da kriecht er schon wieder durch den Kanaldeckel in seinen Kanalflitzer und ab geht es Richtung Heimat.


"Robert, hast du mir die Sachen aus dem Supermarkt mitgebracht?"

"Na klar! Hier sind die Sachen. Mit meinem Kanalflitzer war das doch nur ein Katzensprung!"

"Mit was bitteschön?"

"Diesmal habe ich doch meinen nagelneuen Kanalflitzer genommen."

"Was hast du dir denn jetzt schon wieder ausgedacht?"

Und was erzählte ihr Robert diesmal?

"Ich startete mein Ein-Mann-U-Boot und schon schoss ich durch den finsteren Hauptkanal. Die Scheinwerfer huschten über die glitschigen Kanalwände......"

Und was erzählte Robert weiter über seine aufregende Fahrt mit dem Kanalflitzer?


[Sprachförderung: Bildung des Imperfekts]


En kuzeydeki ilimiz?
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