Konuya cevap yaz

Geschichten, die grammatische Regeln vermitteln

Präpositionen


Der rasende Roboter Robi

Julia Klein


Der Roboter Robi von dem diese Geschichte handelt, war ein ganz moderner Roboter. Er war ungefähr so groß wie ein ausgewachsener Fußballtorwart und auch ungefähr so breit. Er konnte sich blitzschnell bewegen und hatte enorme Kräfte. Außerdem konnte er mit seinen zehn Werkzeugfingern so ziemlich jede kaputte Maschine reparieren. Und das allerbeste war sein Spracherkennungssteuerungssystem. Das heißt, man musste dem Roboter einfach nur einen Befehl geben und am Ende des Satzes DREI, ZWEI, EINS, LOS! sagen. Der Roboter machte sein Erkennungssignal und führte den Befehl aus.

Der rasende Roboter Robi gehörte einer Maschinenverleihfirma, die alle möglichen Maschinen verlieh: Bagger, Kräne, Lastwagen, Presslufthämmer, Bodenabschleifgeräte und eben auch den Roboter Robi. Und wie Ihr euch vorstellen könnt, war Robi sehr begehrt. Er war ja so vielseitig einsetzbar.


Eines Tages wurde Robi für einen Hausbau ausgeliehen. Keller, Erdgeschoss, der erste Stock und das Dach des Hauses waren schon fertig. Jetzt sollten in der Küche im Erdgeschoss und im Badezimmer im zweiten Stock Fliesen verlegt werden. Weil die Fliesen so schwer waren, hatten die Fliesenleger keine Lust sie selbst vom Lastwagen in die Räume zu schleppen. Deshalb hatten sie Robi gemietet. Erst ging alles gut. Robi wurde von der Maschinenverleihfirma angeliefert und dem Fliesenlegermeister übergeben.

Zuerst wollte der Fliesenlegermeister, dass Robi die blauen Fliesen in die Küche im Erdgeschoß trägt. Was hat er also gesagt?

„Bring die blauen Fliesen ins Haus. DREI, ZWEI , EINS, LOS!“

Robi machte sein Erkennungssignal und raste los. Mit fünf Paletten auf einmal rannte er ins Haus, legte die blauen Fliesen auf den Küchenboden und rannte wieder zurück, um die nächsten zu holen. Die Fliesenleger schauten begeistert zu, sie hätten fünfmal so lange gebraucht für die gleiche Arbeit. Einer von ihnen ging hinter Robi in die Küche und begann den Boden auszumessen. Dazu kniete er sich auf den Boden. Das hätte er nicht tun sollen, denn als Robi mit dem letzten Stapel blauer Fliesen ins Zimmer kam, stolperte er über den Mann und stieß mit dem Kopf an die Wand. Es tat einen fürchterlichen Schlag, denn Robis Kopf war ja aus Metall. In der frischgestrichenen Wand war ein Loch.

Die Fliesen waren zum Glück heil geblieben. Darüber war der Fliesenlegermeister natürlich sehr froh.


Die blauen Fliesen waren nun alle in der Küche im Erdgeschoss. Nun ging es an den zweiten Stapel. Das waren gelbe Fliesen fürs Badezimmer im ersten Stock. Der Fliesenlegermeister und Robi gingen zu dem Stapel und was sagte der Meister zu Robi? 

„Bring die gelben Fliesen nach oben. DREI, ZWEI , EINS, LOS!“

Robi machte sein Erkennungssignal, packte einen riesigen Stapel und rannte ins Haus zu den Treppen. Aber statt nach oben in den ersten Stock zu rennen, rannte er nach unten in den Keller.

„Halt! Stop! Stehenbleiben!“ schrie der Fliesenlegermeister. „Weißt du nicht wo unten und oben ist? Du sollst nach oben gehen, nach oben in den ersten Stock!“

Aber der rasende Roboter Robi war nicht zu stoppen. Denn hatte er einmal einen Befehl erhalten, so führte er ihn aus. Die Fliesenleger schrien: 

„Nach oben sollst du die gelben Fliesen tragen, nach oben in den ersten Stock!“ 

Aber Robi trug weiter alles in den Keller. Die Arbeiter überlegten, was sie machen könnten. Habt ihr eine Idee, wie sie den Roboter, der oben und unten verwechselte, dazu bringen könnten, die Fliesen nach oben zu tragen?

Der Fliesenlegermeister überlegte: „Er verwechselt oben und unten. Was passiert wohl, wenn ich ihm befehle die Fliesen nach unten zu tragen?" Und probierte es aus, er sagte: „Bring die gelben Fliesen nach unten. DREI, ZWEI, EINS, LOS!“ Und tatsächlich Robi schleppte alle Fliesen ins Badezimmer in den ersten Stock.

Die Arbeiter waren sehr froh. Jetzt sollte Robi die Fliesenstapel auf den Tisch legen. Also sagte der Meister: „Leg die Fliesen auf den Tisch! DREI, ZWEI , EINS, LOS!“ 

Und was glaubt ihr was passierte? Robi packte den ersten Stapel, trug ihn zum Tisch und legte ihn unter den Tisch.

„Nein!“ schrien die Arbeiter auf. „Jetzt verwechselt er auch noch auf und unter.“ Und schnell riefen sie ihm den Befehl zu, der Robi dazu bringen sollte es richtig zu machen.

Was sagten sie, damit er die Fliesen nicht unter sondern auf den Tisch legte? „Leg die Fliesen unter den Tisch. DREI, ZWEI , EINS, LOS!“ Und tatsächlich Robi packte die Fliesen auf den Tisch, fein säuberlich alle übereinander.

Was glaubt ihr, was haben sie ihn noch transportieren lassen? Und welche Befehle gaben sie ihm?


Abends wurde Robi abgeholt und als die Frau von der Verleihfirma hörte, wie durcheinander Robi war, rief sie den Mann vom Pannendienst. Der untersuchte ihn mit Spezialwerkzeug und stellt fest, dass der Sturz gegen die Küchenwand etwas in seinem System durcheinandergebracht hatte. 

Der Mann vom Pannendienst nahm Robi mit in seine Werkstatt und reparierte den rasenden Roboter Robi und schickte ihn zum Test einmal nach unten in den Keller um eine Flasche Bier zu holen und dann auf den Dachboden um die Wäsche aufzuhängen. 

Wisst ihr, was er sagte?„Bring das Bier nach oben zu mir. DREI-ZWEI-EINS UND LOS!“

„Häng die Wäsche auf die Leine. DREI-ZWEI-EINS UND LOS!“ Das funktionierte einwandfrei.


Robi wurde in die Firma zurückgebracht. Drei Tage lang stand er in der kalten Lagerhalle, weil keiner ihn mietete.

Am vierten Tag kam ein Eilauftrag von einer Grundschule. In dieser Schule waren nämlich in den Schulferien alle Klassenzimmer gestrichen worden. Die Handwerker hatten alle Tafeln abgehängt und im Flur gestapelt und hatten vergessen sie wieder aufzuhängen. Die Ferien waren aber zu Ende und am nächsten Tag sollte in allen Klassen unterrichtet werden. Und nun sollte Robi alle Schultafeln wieder aufhängen. „Kein Problem,“ sagte die Frau von der Verleihfirma, packte Robi in ihr Auto und fuhr mit ihm zur Schule. 

Sie überreichte ihn dem Hausmeister und sagte: „Sagen sie ihm einfach ganz genau wohin er die Tafeln hängen soll und sie werden sehen, die Arbeit ist schneller gemacht als sie sich vorstellen können. Mit Hilfe seiner Werkzeughände kann Robi in Windeseile schrauben und bohren.“

Der Hausmeister zeigte Robi die Tafeln und ging dann mit ihm in ein Klassenzimmer. Und ihr wisst ja wo im Klassenzimmer die Tafel hängt! VORNE!.

Also was sagte der Hausmeister zu Robi? „Häng die Tafeln vorne auf. DREI, ZWEI , EINS, LOS!“

Und was machte Robi? Er schleppte eine Tafel vom Stapel im Flur ins Klassenzimmer, bohrte Löcher in die vordere Wand, hängte die Tafel auf und schraubte sie fest.

Der Hausmeister war begeistert. Da entdeckte er an Robis Hinterseite eine lockere Schraube. Weil er Unordnung nicht leiden konnte, nahm er einen Schraubenschlüsssel und zog sie fest. Das hätte er lieber nicht tun sollen. Ihr könnt Euch denken warum. Aber der Hausmeister wusste es nicht, fröhlich gab er Robi den Befehl in jedem Klassenzimmer vorne an der Wand eine Tafel aufzuhängen. „Häng alle Tafeln vorne auf. DREI-ZWEI-EINS UND LOS!“ 

Dann ging er weg, um Pause zu machen. Und was machte Robi? Robi holte die nächste Tafel vom Stapel im Flur und hängte sie auf.


Während der Hausmeister Pause machte, hörte er die ganze Zeit wie Robi schraubte und bohrte und schleppte. Was er allerdings nicht hörte, war folgendes: Robi hängte die Tafeln zwar auf , aber an der falschen Stelle. Schuld daran war die verdrehte Schraube. Die hatte eindeutig das Programm VORNE UND HINTEN umgestellt. Denn er hängte die Tafeln nicht vorne in die Klassenzimmer, er hängte sie nach hinten. Genau an die entgegengesetzte Wand.

Könnt ihr euch vorstellen, was der Hausmeister sagte, als er das sah? Er schrie laut auf. Aber da war es schon zu spät. Robi hatte in sämtlichen Klassenzimmern die Tafeln an der hinteren Wand aufgehängt. 

Der Hausmeister packte Robi, schleppte ihn auf den Sportplatz und rief wutschnaubend die Verleihfirma an. Da war niemand mehr zu sprechen und so stand Robi die ganze Nacht draußen. Das wäre nicht weiter schlimm gewesen, hätte es nicht gewaltig gewittert. Es donnerte und regnete und blitzte. Bei Gewitter ist ganz viel elektrische Energie in der Luft und mit der wurde Robi aufgeladen. Alle seine Programme waren auf START und aktiviert.

Aber solange niemand drei zwei eins los sagte, konnte er sich nicht bewegen.


Am nächsten Morgen kamen die Schulkinder und lachten, weil die Tafeln falsch herum hingen. Die Lehrerinnen wunderten sich und eine von ihnen beschloss mit ihrer Klasse auf den Sportplatz zu gehen und Wettrennen zu veranstalten, solange der Hausmeister die Tafel umhängte.

Die ganze Klasse stand also an einer Seite des Sportplatzes und die Lehrerin sagte: „Bis zum Fußballtor und zurück DREI-ZWEI-EINS-LOS!“ 

Diesen Ruf hörte auch Robi der Roboter. Sein Spracherkennungssystem erkannte die Worte „Tor“ und „zurück“. Und wie ein Blitz rannte er zum Fußballtor, hebelte es aus dem Boden und rannte mit dem Tor zurück zur Lehrerin.

Ein Junge aus der Klasse hatte eine Idee, er rief: „Hey trag das Tor dahin wo der Ball liegt. DREI, ZWEI , EINS, LOS!“

Er schoss einen Fußball übers Feld. Und was machte Robi? Er rannte dem Ball hinterher und stellte das Fußballtor auf den Ball.

„TOOOOR!“ brüllte die Klasse. 

Und so begann das verrückteste Fußballspiel, das auf dem Platz je stattgefunden hatte. Die SchülerInnen schossen den Fußball irgendwo hin, und Robi rannte hinterher, fing mit dem Tor den Ball und stellte das Tor auf den Ball. Dann schrien alle Kinder „TOOOR!“ Und weiter ging’s. Da flog der Ball über den Sportplatzzaun auf die Strasse. Robi raste hinterher. In diesem Moment kam ein Lieferwagen um die Ecke und fuhr Robi um. Es tat einen gewaltigen Schlag. Der Fahrer stieg aus dem Wagen und erkannte Robi sofort. Es war nämlich der Mann vom Pannendienst, der Robi holen sollte.

Tja, wie Ihr Euch vorstellen könnt, gab es da eine ganze Menge zu reparieren. Robi wurde regelrecht generalüberholt. 

Welchen Auftrag würdet Ihr Robi geben, wenn er jetzt hier vor Euch stände?


[Sprachförderung: Präpositionen]



En kuzeydeki ilimiz?
Geri
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