Konuya cevap yaz

Der Bettler


Von Tim, 12 Jahre


Jeden Tag saß er in der gleichen Straße und spielte seine Lieder. Der Mann war alt. Er hatte keine Beine mehr.


Während er so dort saß auf seinem Platz, spielte er auf seiner Mundharmonika Lieder, schöne Lieder und hoffte, dass ihm jemand etwas gab.


Er beobachtete die Menschen die vorbeigingen. Manchmal waren es mehrere, manchmal wenige.


Heute zum Beispiel wanderten Massen an seinen Platz vorbei.


Reiche, schön angezogene Leute schauten auf ihn herab; er der in seiner zerschlissenen Kleidung dort saß und nur spielte.


Bei solchen Leuten konnte selbst sein wärmendes Lächeln und sein schönes Spiel nicht wirken.


Anders ein kleines Mädchen; es kam auf den Mann zu, schloss ihn in die Arme und gab ihm ein wenig Geld.


Der alte Mann war glücklich. Nicht wegen des Geldes, sondern wegen der kleinen Geste, der Umarmung.


Auch von jungen Menschen bekam der Mann etwas. Während sie das Geld in den alten Hut warfen, lächelten sie ihn an. Für wenige Momente setzte er die Mundharmonika ab und lächelte zurück, bevor er weiter spielte.


Wenn ältere Damen vorbei kamen, bekam er meistens nur einen mitleidigen Blick.


In diesen Situationen fragte sich der Bettler, was diese Damen wohl tun würden, wenn sie an seiner Stelle wären.


Andere Menschen blieben für ein paar Minuten bei ihm stehen und lauschten seiner Musik. Wenn sie gingen, warfen sie meistens Kleingeld in den Hut. Doch auch darüber freute sich der alte Mann, denn er war leicht zu erfreuen.


Er dachte nicht schlecht von der Welt, nein, das durfte ihm niemand unterstellen. Doch Menschen, die einfach so an ihm vorbei gingen, ohne ihn anzuschauen, so als würde es ihn nicht geben, solche Leute verstand er nicht. Aber er hasste sie nicht, sie taten ihm nur leid.


Die meisten Menschen die vorbei gingen, dachten von ihm, er wäre ein Säufer, ein Süchtiger, ein Vergewaltiger. Doch das war er alles nicht; er war einfach nur ein alter Mann, der nach dem Krieg keine Arbeit mehr gefunden hatte. Doch das wussten die wenigsten.


Junge Mütter, die mit ihren Kindern vorbei gingen und deren Kinder der Bettler leid tat, wurden von der Mutter gelehrt, dass man solche Leute nicht beachtete, da sie angeblich keine guten Menschen wären.


Solche Momente trafen den alten Mann tief.


Manche Mütter drohten ihm sogar mit einer Anzeige, wenn er ihre kleinen Kinder anlächelte und sagte: „Dieses Lied hat meine Mutter immer für mich gespielt und es hat mir immer gut gefallen; wenn du willst, spiele ich es jetzt für dich.“


Dabei hatte er es nur gut gemeint mit den Kleinen.


Er hatte selber Kinder, doch die lebten mit ihrer Mutter irgendwo in Deutschland, während er selbst jetzt in Sondershausen lebte.


Von ihnen konnte er keine Hilfe erwarten.



Gegen Ende des Tages, um etwa 20 Uhr, packte der Mann seine Mundharmonika in seinen alten, zerrissenen Rucksack, den er an der Lehne des Rollstuhls befestigt hatte.


Mit viel Mühe bückte er sich und nahm den Hut.


Langsam begann er das Geld zu zählen, das er im Laufe des Tages eingenommen hatte.


Ab und zu kam vereinzelt ein freundlicher Passant vorbei, fragte ihn, wie viel er eingenommen habe und gab ihm des Öfteren noch etwas dazu.


In solchen Momenten hüpfte sein altes Herz vor Freude.


Das Ergebnis des heutigen Tages war gut, erstaunlich gut sogar. Er packte das Geld in seine kleine, zerschlissene Geldbörse und setzte den Hut auf.



Langsam begann er den Rollstuhl vorwärts zu bewegen und fuhr langsam, die Gedanken bei dem kleinen Mädchen, das ihn heute so herzlich in die Arme geschlossen hatte und dem morgigen Tag, die Straße herunter.......



Der alte Mann lebt nicht mehr.


Er ist einfach unter einer Brücke gestorben und an seinen Platz in der Straße spielt jetzt ein anderer für ihn.


Ülkemizin kuzeyindeki deniz hangisidir?
Geri
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